Dance is the movement of the universe, concentrated in an individual.~Isadora Duncan
Tanz ist die älteste Bewegungskunst der Menschheit. Wie mag sich diese wohl entwickelt haben? Wahrscheinlich schon in den frühen Kinderjahren der Menschheit, vielleicht bereits bei unseren frühesten Vorfahren in den Steppen Afrikas...
Das rhytmische Zusammenschlagen von Knochen, Hölzern...dann die Reaktion des Körpers: Rhythmische Bewegungen, das Stampfen der Füße auf der Erde, die wilde Kraft des Körpers entfesselt und die innere Bewegung der Psyche, die diesem kraftvollen Impuls folgt bis hin zu einer ursprünglichen Extase....
Von dieser Urerfahrung ausgehend, welche wir noch heute überall auf der Welt finden können, hat Tanz viele verschiedene Formen angenommen. Von Stammestänzen, über Folklore bis hin zu den westlichen stilisierten Tänzen, des Ballett, Ballroom und Modern, zum Rock der Rolling Stones, zum Pogo des Punks, bis hin zu den Beats von House und der Entrückung im Trance, hat der Tanz sich kreativ entfaltet, hat sich an Kulturen, spezielle Instrumente und Zeitentwicklungen angepasst und auch immer konkrete politische Haltungen zur Freiheit des Körpers offenbart. Freier Tanz wurde verfolgt, verboten und unterdrückt und als moralisch verwerflich geahndet. Doch was genau macht Tanz mit uns, dass er in unfreien Gesellschaften als verwerflich, verderbt und gefährlich verboten wurde und wird?
Tanz befreit den Körper, Tanzen befreit unsere Psyche von Stagnation von alten Mustern und von repressiven Kräften, ohne vorgegebene Form sind wir frei in unserem inneren Ausdruck.
Sich frei zu bewegen setzt eine wilde Urkraft in uns in Bewegung und führt uns in eine tiefe Freude. Tanz zieht uns ohne Umschweife zurück in den Augenblick, in diesen einen existierenden Moment. Unsere Biographie versinkt im Hintergrund. Unsere Seele breitet sich in unserem Körper aus, wenn der Rhythmus durch uns pulsiert und der Sound unseren Körper zum kochen bringt.
Wir lassen Schwere los, die wir in unserem Körper festhalten.... Tanzen führt uns in die Freiheit unseres inneren Wesens!
Jeder Mensch trägt diesen Urtanz in sich! Es ist ein natürliches Recht auf Ausdruck auf unser tiefstes Dasein auf unsere persönliche Verbindung zur Extase, die allem Leben unterliegt.
Moderne Tänzerinnen wie Andrea Olsen haben über Ihre Arbeit außerdem die Verbindung zwischen unserem Körper und unserer Umwelt künstlerisch dargelegt. Finden wir Embodiment (Verkörperung) in unserem Körper und damit in unserer ursprünglichen Wahrnehmung unserer Selbst als Körperwesen, nicht als "Kopffüssler", finden wir eine neue Beziehung zur Natur.
Die Feinheit die der Körper im freien Tanz entwickelt, trägt uns zurück zu unseren Ahnen, zu unserer Vergangenheit eines in die Natur eingebetteten Mensch-Seins.
Tanz als Urbewegung und Yoga als stilisierte Form gingen in Ihrer Entwicklung Hand in Hand. In der Yogamythologie entwickelt sich das Universum aus dem Tanz Shivas mit seiner Shakti. Das Bewusstsein (Shiva) in der Leere entwickelt eine erste Urwelle aus dieser ersten Intention beginnt Shakti (Materie &Energie) Ihren Tanz. Sie ertanzt Sternennebel, Galaxien, Planeten, und die vielfältigen Erscheinungen des Lebens selbst. So ertanzen Bewusstsein und Materie jede Form, jeden Körper, jedes Individuum, in diesem Urbild auch dich!
Wann hast du deinen Tanz verloren? Wann hast du ihn wiedergefunden?
Umformuliert könnte diese Frage bedeuten, wann hast du deine Freiheit und Freude verloren und wie kannst du sie wieder gewinnen. Der Körper ist das Tor zu unserem ursprünglichen Dasein. Die Bewegung des Körpers kultiviert unser Bewusstsein für unseren inneren, wilden Garten. Der Körper führt uns zurück in die Wildniss, in die Kraft der Natur unseres eigenen Wesens. Oder wie Isadora Duncan uns mit Ihren inspirierenden Worten
herausfordert:
You were wild once, don`t let them tame you!
Photos: Mit freundlicher Genehmigung von wix.com